Grillen im Mauerpark – Barbecue als gelebte Stadtkultur
Der Mauerpark ist ein sozialer Schmelztiegel, ein Symbol für gelebte Vielfalt und urbanes Miteinander. Und mittendrin: das Grillen. Was auf den ersten Blick nach einer aus der Zeit gefallenen Freizeitaktivität aussieht, ist für den Mauerpark zu einem kulturellen Ritual geworden – eines, das verbindet, Brücken baut und Raum für Begegnung schafft.
Schon seit über 25 Jahren wird hier gegrillt. Sobald die Temperaturen steigen, strömen Menschen mit Grills und Holzkohle unter dem Arm in den Park. Früher auf der großen Wiese, seit 2025 auf den mitten im Park gelegenen Grilldecks entstehen kleine temporäre Gemeinschaften – Nachbarinnen, Freundeskreise, Familien, Touristinnen und Berliner Originale sitzen nebeneinander, teilen Essen und Geschichten. Das Barbecue wird zur Plattform für spontanen Austausch.
Besonders spürbar wird diese verbindende Kraft bei Festen wie dem Zuckerfest am Ende des Fastenmonats Ramadan. Wenn Familien und Freundeskreise den Tag mit duftenden Speisen, Musik und Herzlichkeit feiern, ist der Mauerpark oft einer der ersten Orte, an dem diese Festtagsfreude auch im öffentlichen Raum sichtbar wird. Auch hier spielt das gemeinsame Grillen eine zentrale Rolle – nicht nur kulinarisch, sondern als Ausdruck von Teilhabe, Zugehörigkeit und gegenseitigem Respekt.
Grillen im Mauerpark ist also weit mehr als Asche und Raum. Es ist ein Stück Berliner Alltagskultur, ein Symbol für die Offenheit dieser Stadt und für das Recht, öffentlichen Raum gemeinsam und friedlich zu gestalten. Es zeigt, wie einfach Begegnung sein kann – wenn man sich ein paar Stunden Zeit und ein bisschen Glut teilt.
Für alle, die es lieber rauchfrei mögen oder spontan ohne Grill vorbeikommen, ist übrigens ein Picknick die perfekte Alternative – genauso gesellig, vielseitig und ganz im Sinne des entspannten Miteinanders im Mauerpark.
